Das 3. Mal starten meine Freundin und ich am Parkplatz “Goldene Stiege”, um den Naturpark Föhrenberge zu erkunden. Das 1. Mal gingen wir im nebeligen Wald zum Husarentempel und das 2. Mal zur Burg Mödling. Beide Wanderungen und auch die gestrige kann ich nur empfehlen.
Im Naturpark gibt es viele verschiedene Wege, Forststraßen und Steige mit und ohne Aussicht, die man gehen, wandern und auch laufen kann. Ein kleiner Wermutstropfen sind einige der achtlosen Radfahrer. Es gibt eigentlich Trails, die aber nicht von allen genutzt werden. Manche “brettern” die Forststraßen bergab ohne Vorsicht für Fußgänger, Kinder oder Hunde. Sie schießen um Kurven und ich möchte nicht wissen, was geschehen würde, wenn sie in eine Wandergruppe führen. Ich finde es schaden, dass sich dieses Rücksichtslosigkeit auch in Gebieten, woman Erholung und Ausgleich sucht, findet und ich hoffe, das sich dies zum Besseren dreht.
Wir folgen den Wegweisern zur Anninger Schutzhütte und kommen bei der Waldrast Krauste Linde vorbei. Der erste Besitzer der Krausten Linde hat zur damaligen Zeit Rodeln gebaut, die sehr begehrt waren. Beim Recherchieren lese ich auch, das dass Problem von den verschiedenen Nutzungen der Wege, wie Wanderer, Radler, damals Rodler, wohl auch damals schon immer wieder mal bestand. Die Anningerstraße wurde im Winter als Rodelbahn genutzt. Um die Konfliktsituation zu entschärfen, wurde 1924 eine Rodelbahn abseits der Straße gebaut. Ruinen zeugen heute noch von der Bahn. Mehr zur “Rodelbahngeschichte” findet ihr hier.
Wir gehen weiter zum Anninger Schutzhaus, wir eine Rast einlegen. An einem geschützten Platzerl an der Hauswand genießen wir die Jause und die angenehme Temperatur in der Sonne. Es herrscht reger Betrieb und ein Kommen und Gehen.
Nach unserer Rast gehen wir noch zur Aussichtswarte, die ein paar Minuten vom Schutzhaus am 653 m hohen Eschenkogel steht. Die erste Warte wurde im Jahr 1898 gebaut und die Warte, wie man sie jetzt besteigen kann, wurde 2021 neu errichtet. Erst fehlten die finanziellen Mittel dazu, jedoch war der Bau aufgrund einer finanziellen Zuwendung von Novomatic-Gründer Johann Graf dann doch möglich. Wäre schade, wenn der Wiederaufbau nicht zustande gekommen wäre. Man hat eine wunderbare Sicht von der Warte. Wir sind zwar nur bis zur Hälfte hoch, aber auch da hatten wir einen schönen Fernblick.
Retour wählen wir einen anderen Weg, um von der Forststraße runter zu kommen. Der Weg ist schmal, hier ist es beschaulich ruhig und wir sind ganz nah dran am Wald. Wenn wir uns nicht unterhalten, lauschen wir den Waldgeräuschen und schnuppern die verschiedenen Gerüche.
Plötzlich wird es abenteuerlich und wir kommen durch ein Gebiet wo der Sturm ziemlich gehaust hat. Unzählige Bäume sind entwurzelt und Liegen am Boden und einige versperren den Weg. Wir gehen den Hang nach oben und haben plötzlich eine wunderschöne Sicht auf Mödling und Wien. Am Grat spazieren wir ein Stück weiter, dann über Baumstämme drüber und unten durch, damit wir wieder auf unseren Weg kommen. Als wir diese Hürden gepackt haben, sehen wir bald wieder die Krauste Linde. Wir orientieren uns dust und entschließen uns weiter zum Maibründl zu gehen.
Das Maibründl ist eine Quelle, die 1877 von den Naturfreunden Mödling gefasst wurde. Früher soll hier viel mehr Wasser geflossen sein und in den letzten Jahren wohl auch oft gar keines. Gestern konnten wir einen schönen Wasserfluss beobachten und ein kleines Rinnsal verlief bergab.
Wir wandern weiter, kommen wieder an der Breiten Föhre vorbei und nach fast 5 Stunden sind wir wieder am Parkplatz. Wir sind ca. 10 km gegangen und haben die Wanderung und auch die Kraxlerei sehr genossen. Hier gibt es noch viel zu erwandern und zu entdecken und ich freu mich schon aufs nächste Mal. Vielleicht zum schwarzen Turm?
Ich wünsche euch noch schöne Momente beim Betrachten der Bilder und vielleicht mögt ihr schreiben, was ihr besonders im Naturpark Föhrenberge mögt?