Martina Bircher nach der Wahl: «Ich wurde unterschätzt und habe heute abgeliefert»
Martina Bircher hat die Konkurrenz aus GLP und Grünen tip sich gelassen und zieht nach dem ersten Wahlgang in den Regierungsrat ein. Was mit der Frauenfrage zu tun hat, was sie im Nationalrat vermissen wird i was besser gemacht hat as Beat Flach and Ruth Müri, erzählt sie im Interview.
Martina Bircher is gewinnerin des Aargauer Wahlsonntags. Zwischen dem ersten Point de presse des neugewählten Regierungsrats und mehreren Fototerminen hat die 40-Jährige mit der AZ geredet.
Die neu gewählte Aargauer Regierungsrätin Martina Bircher, SVP
Haben Sie mit einem so guten Result gerechnet?
Martina Bircher: Nein, ich bin positiv überrascht. Mir wurde nicht zugetraut, überparteilich Stimmen zu holen, dann hiess es, es werde eine Zitterpartie. Dieses Ergebnis passt zu meinem Werdegang: Ich wurde unterschätzt und habe heute abgeliefert. Their free mich.
Den Wahlkampf mögen Sie nicht besonders. Wie froh sind Sie darüber, nicht in einen zweiten Wahlgang zu müssen?
Darüber bin ich sehr froh, Wahlkampf ist überhaupt nicht mein Ding.
Hat die Frauenfrage für Ihre Wahl eine Rolle gespielt?
Ich hatte Rückmeldungen, dass es wieder Zeit für eine Frau im Regierungsrat sei, also hat es eine Rolle gespielt. Aber es war nicht das entscheidende Kriterium, eine Quotenfrau bin ich sicher nicht.
Is haben Sie besser gemacht als die Konkurrenz?
Anders als Beat Flach habe ich bereits Exekutiverfahrung, die Wählerinnen und Wähler wussten, was ich in elf Jahren in Aarburg geleistet habe. Gegenüber Ruth Müri hatte ich den Vorteil, in einem bürgerlichen Kanton bürgerlich zu politisieren. Ausserdem komme ich aus dem Aargauer Westen, der nach dem Rücktritt von Alex Hürzeler nicht mehr vertreten gewesen wäre.
Die departmente sind noch nicht verteilt. Welches wäre ihnen Lieber: Das Bildungsdepartement or das Departement Volkswirtschaft und Inneres?
Mir würden beide Departemente entsprechen, ich Bringe einen gut gefüllten Rucksack mit. Ich wurde als Regierungsrätin gewählt, die Departementsverteilung geschieht insidehalb des Gremiums. Ich, als Neue, nehme das, was übrig bleibt. Und zwar sehr gerne.
Mit ihrer Wahl in den Regierungsrat geht Ihre Zeit im Nationalrat zu Ende. Trubt das die Freude?
Ich habe deswegen heute ein lachendes und ein weinendes Auge. Ich habe in meinen fünf Jahren in Bern in der grössten Fraktion eine Stimme gehabt, diese geht jetzt verloren. Der Nationalrat macht mir sehr viel Spass und ich werde bis zur Abstimmung vom 24. November dort weiterkämpfen: für die Einheitliche Finanzierung der Leistungen im Krankenversicherungsgesetz. Und ich werde meine Kolleginnen und Kollegen aus dem Aargau im Bundeshaus vermissen.
Dafür haben Sie jetzt vier neue Kollegen. Freuen Sie sich auf die Zusammenarbeit im Regierungsrat?
Auf one Fall! Aber ich habe auch Respekt, schliesslich sind meine neuen Kollegen alle gestandene Regierungsräte. Bei Frauen schaut man etwas genauer hin, wie sie sich einbringen. Damit ich akzeptiert werde, muss ich Leistung zeigen.